Gertrude Wastian ist am Weissensee – dem höchstgelegenen Badesee der Alpen und Naturpark – aufgewachsen und lebt nun wenige Kilometer entfernt „über ’n Berg“ im Ferienort Weißbriach. Die ehemalige Lehrerin einer landwirtschaftlichen Fachschule hat sich dem lebenslangen Lernen verschrieben und war auch 10 Jahre in einem Kurbetrieb als Diätassistentin tätig. Dort hat sie Stoffwechselpatienten betreut, die großteils aus dem städtischen Bereich kamen.
„Bei einem meiner Kochseminare hatte ich das Gefühl, dass mich die Teilnehmer fragend anblickten. Mir ist zu Bewusstsein gekommen, dass mein Wortlaut: „Dann gehen Sie in den Garten und holen sich verschiedene Kräuter und Wildpflanzen um Ihren Speiseplan zu bereichern…“ für sehr viele einfach nicht möglich ist.“
Warum Unkraut Ansichtssache ist
Rund um Haus und Hof in Weißbriach sprießt und blüht es, dass es eine Freude ist. Viele Kräuter und Blumen gibt`s im Bauerngarten und alles was noch benötigt wird, holt man sich aus dem Wald und von der Wiese. Doch nicht nur das Auge isst mit: Die Seminarbäuerin weiß wie keine andere, dass für jeden Gusto ein Kraut gewachsen und Unkraut Ansichtssache ist.
„Ich bin davon überzeugt, dass alles was wir brauchen in unserer Nähe wächst. Das trifft besonders auf Lebensmittel zu. Es gilt kleine Kreisläufe wieder neu aufzubauen“,
So wird mit Kräutern und Blüten eine herrlich bunte Butter angerührt, die zusammen mit „grünen Weckerln“ zu einer farbenfrohen und köstlichen Kreation wird. Auch das Herstellen von Suppenwürze ist für sie keine Hexerei und ersetzt einfach mit dem zur Verfügung stehenden Kräutern und Gemüsesorten den handelsüblichen Suppenwürfel. Dass „Unkraut“ eigentlich eine Fehlbezeichnung ist, beweisen das „Unkrautsalz“ aus Wildkräutern oder die „Wildkräutercracker“.
Zahlreiche "Grüne Koschtalan" - Fingerfood und kleine Köstlichkeiten aus der Natur – werden beim Slow Food Travel Erlebnis mit Gertrude Wastian auf ihrem Hof hergestellt.
„Jeder Mensch lebt von einem Stückchen Erde, dieses gilt es zu nutzen, ohne es auszubeuten. Ressourcen zu erkennen, Kreisläufe zu beachten ohne viel Müll zu produzieren. Land zu erhalten, um es möglichst gut an die Nachfolger weiterzugeben.“