Fast ausgestorben war er bereits, der Gailtaler Weiße Landmais, als ihn der engagierte Bergführer und Bauer Sepp Brandstätter endeckte.
Man könnte sagen, Sepp Brandstätter ist ein sympathischer Dickkopf. Beseelt von der Idee, eine komplett glutenfreie Landwirtschaft aufzubauen, gibt er dem weißen Gailtaler Landmais ordentlich Rückenwind! Dabei geht es natürlich auch um die Erhaltung dieser alten, ursprünglichen Sorte aus unserer Region. Und ein bisschen Glück hat er auch gehabt, weil er das Wissen seines Vaters im richtigen Moment anzapfen konnte.
Der Urmais als Antwort für Allergiker
Was unter dem Begriff "Zöliakie" bekannt ist, plagt heutzutage ca. 1% der Weltbevölkerung. Sie ist eine Erkrankung, die unter manchen Umständen durch den Genuss von glutenhältigen Lebensmitteln ausgelöst wird. Dann wird zum Beispiel durch den Verzehr von Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und Einkorn die Schädigung der Dünndarmschleimhaut verursacht.
Und genau hier kommt der Urmais, der Weiße Gailtaler Landmais, ins Spiel. Der Urmais hatte damals den ertragreicheren Hybridsorten weichen müssen. Heute ist er vor allem deshalb gefragt, weil er komplett glutenfrei ist und dadurch für Allergiker sehr gut verträglich ist.
Um den alten Gailtaler Landmais wieder zu kultivieren, war jedoch der passende Boden gefragt, frei von Kunstdünger versteht sich! Nun wächst das widerstandsfähige und absolut gentechnik- und glutenfreie Korn wieder rund um Brandstätters Hof in Würmlach, die Nährstoffe dafür kommen daher nur aus natürlichen Quellen.
Worauf man achten muss bei Anbau und Ernte, wie die Körner von den Kolben zu lösen sind und was daraus Wohlschmeckendes entsteht, das zeigt der Bauer gerne seinen Besuchern von Slow Food Travel. Und fürs gemeinsame Verkosten der fein nussigen Polenta bleibt auch noch genügend Zeit.